Archiv der Kategorie: Foto

18.4. – Vögel am Dechsendorfer Weiher

Am Nachmittag, als der Dauerregen aufgehört hatte, zu den Dechsendorfer Weihern gefahren. Während die Möwe mit unserem Gast einmal drumherum wanderte, blieb ich zurück. Die Lichtverhältnisse wieder ausgesprochen mau, aber dafür wieder tolle Vögel gesehen. Da habe ich früher jahrelang ganz in der Nähe gewohnt, um die Weiherlandschaft jetzt erst richtig schätzen zu lernen.

Verschiedene Arten

Enten

Rauchschwalben (der ganze Große Bischofsweiher wimmelte davon)

Haubentaucher auf der Balz <3

… und noch zwei prächtige Exemplare

Anschließend im gutbürgerlichen Gasthof in der Nähe unserer früheren Wohnung aufgewärmt und jede(r) ein herrliches Schäuferle mit Kloß gegessen. Jetzt kann die Rest-Arbeitswoche kommen.

17.4. – Karwoche, Moorhof, Kinder in der Stadt

Einigermaßen stolz darauf, die Morgenrunden auch in der vergangenen Woche von Montag bis Freitag durchgezogen zu haben; meistens walkend (nach wie vor ohne Stöcke), immer um die 5 Kilometer in ca. 45 Minuten, wobei ich nach und nach verschiedenen Strecken  ausprobiere. Selbst heute früh im Regen. Praktisch: Die meisten Wege lassen sich gut mit einem Bäckereibesuch kombinieren, so dass ich mit frischen Brötchen zum Frühstück zurückkomme.

Die Spargelernte auf den Feldern hat in der vergangenen Woche losgelegt, und nach dem Rhabarber wollen auch die ersten Reihen Salat bald geerntet werden. Schön, das jetzt von Tag zu Tag verfolgen zu können, und die Passage an den Wassersprengern vorbei liefert auch immer wieder Anlass zu kleinen Sprints.

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Nach wie vor ist das Schlafzimmerfenster einer meiner Lieblingsplätze, an dem ich jeden Tag eine Weile sitze und auf die Felder und Wiesen schaue, was da so kreucht und fleucht.

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Ein Jahr bin ich jetzt in der Gemeinde als Lektor aktiv, und es tut gut. Auch, weil die Möwe und ich eine ganze Reihe sehr netter Gemeindemitglieder kennengelernt haben und somit nach fünf Jahren endlich auch persönlich in unserem Viertel wurzeln schlagen, über die Handvoll direkter Nachbarn hinaus.

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Am Samstag Nachmittag haben wir uns aus dem Vogelbeobachtungsbuch für Süddeutschland (gibt es auch für Nord- und Ostdeutschland) das Moorhof-Weihergebiet ausgesucht, das keine halbe Autostunde entfernt liegt. Ein wunderbar friedliches Tal mit Fischteichen, Schilf und Wiesen, wo alle möglichen Vögel rasten und brüten. Wir haben den Schwerpunkt mehr aufs Spazierengehen als auf Beobachtung gelegt, aber auch so sind uns viele Arten begegnet: Stockenten, Rabenkrähen, Höckerschwäne, Blässhühner und Turmfalken sowieso, aber dann auch Graugänse (jede Menge), eine Kanadagans, Nilgänse, Haubentaucher, Goldammer, Schwarzhalstaucher (zum ersten Mal gesehen, was für ein schönes Tier!), Reiherenten, Silberreiher, Graureiher, Kormorane und Rotmilane. Aus Gründen des Vogelschutzes darf man zwischen März und September die Dämme zwischen den Teichen nicht betreten, aber es kamen auch so acht Kilometer Rundweg zusammen. Es war wolkig und wehte ein ungemütlicher Wind, aber glücklicherweise blieben wir trocken. Hierhin werde ich sicher an einem wärmeren Tag wiederkehren, dann aber mit mehr Zeit und Ruhe, um hoffentlich ein paar der versteckteren und kleineren dort lebenden Arten zu entdecken.

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Auf Twitter wurde mir heute ein Fotoalbum mit Schwarzweißfotos aus dem Berlin-Kreuzberg der Siebziger Jahre in die Timeline gespült. Faszinierend der Bestand an alten Häusern, die vielen Mauern (neben der einen großen), das wenige Grün, die Geschäfte, die Autos der Zeit. Aber der Unterschied, den ich viel frappierender finde, sind die vielen Kinder auf den Fotos, teilweise im Kindergartenalter, die ohne Begleitung Erwachsener zusammenhocken, die Stadt um sich herum erobern, sichtbar bespielen und bewohnen. Ich selbst kann mich noch daran erinnern, Mitte der Siebziger schon als Fünfjähriger manchmal mit Gleichaltrigen in der Nähe in unserem Viertel in Duisburg unterwegs gewesen zu sein, ohne Eltern, und auf der Straße, auf Brachflächen oder rund um einen der vielen noch stehenden, zugemauerten Kriegsbunker gespielt zu haben. Dieser Anblick von Kindern ohne Begleitung mit ihren Bällen und Rädern, auf Baustellen und mit allem, was irgendwo herumsteht, spielend, ist nach meinem Eindruck inzwischen aus unseren Städten verschwunden, und zwar von Kindern aller Altersklassen.

Ich bin bei diesem Thema hin- und hergerissen. Einerseits waren die 70er in punkto Unfälle, Gewalt und sexuellen Missbrauch durch Fremde für Kinder sicher gefährlicher als heute, woran der Rückzug aus dem öffentlichen Raum seinen Anteil hat. Andererseits kann ich nicht anders als in dieser Veränderung auch einen Verlust zu sehen: an kindlicher Freiheit generell, am Sichzurechtfinden und Selbstbehauptung in der Welt draußen, an der Eroberung der Städte als Lebensraum, an Bewegung und motorischem Geschick, am frühen Lernen sozialer Fähigkeiten im Umgang mit Kindern verschiedener Elternhäuser.

Schon ein halbes Jahrhundert zuvor hatte Janusz Korczak unter anderem provokant das Recht des Kindes auf den eigenen Tod formuliert und ausgeführt: „… aus Furcht, der Tod koennte uns das Kind entreissen, entziehen wir es dem Leben; um seinen Tod zu verhindern, lassen wir es nicht richtig leben.“ Wie weit ist das vom Zustand der 70er Jahre entfernt, die uns aus heutiger Sicht verantwortungslos im Umgang mit der Sicherheit von Kindern erscheinen? Wieviel weiter noch gehen heute inzwischen Gesellschaften wie die USA, wo Eltern, die ihre Grundschulkinder auch nur alleine nach Hause gehen oder radeln lassen wollen, mit Aufgreifen durch die Polizei und Verfahren wegen Vernachlässigung rechnen müssen? (Gänzlich undenkbar natürlich, dass man heute als Erwachsener auch noch mit einer Kamera herumläuft und fremde Kinder fotografiert.) Ich sehe nicht, wie wir diese Schraube zurückdrehen können, in der sich alles gegenseitig verstärkt: die Angst von Eltern, dass ihren Kindern etwas zustoßen könnte (grundsätzlich verständlich), soziale Abgrenzung (Kinder ohne Begleitung gelten schnell als Zeichen von Armut und/oder Verwahrlosung) und Schuldumkehr (Schuld, wenn Kindern etwas zustößt, sind in der Wahrnehmung letzlich immer die Eltern, egal wie raumeinnehmend und gefährlich Straßenverkehr ist, wie kinderfeindlich ein Ort, wie kriminell ein Erwachsener sein kann). Zumal heutige Eltern selbst schon kaum mehr die Erfahrung mitbringen, wie es ist, als Kinder den öffentlichen Raum unbeobachtet durchstreifen zu dürfen. Ich finde das tragisch.

Tag 16: Wutachschlucht

Frühgymnastik auf einer Wiese am Dorfrand in der Morgensonne. Nach dem Frühstück Brötchen geschmiert, dann ging’s gemeinsam mit dem Bus zur Wutachschlucht, dem einzigen Programmpunkt heute.

Durch die enge und steil abfallende Lotenbachklamm hinunter zur Wutach, von der Schattenmühle an nur noch in der Schlucht gewandert (mit Ausnahme eines erdrutschbedingten Umwegs zum Schluss), zwischen hellen Felsen aus quaderförmig abgebrochenem Muschelkalk, einem Urwald von Bäumen, deren oft komplette Bemoosung in der Sonne hellgrün leuchtete, an Geräuschen nichts als Vogelstimmen und das permanente leichte Rauschen des Wassers, so bin ich stundenlang gelaufen, diesmal ohne Zeitdruck – die, die durchheizen wollten, konnten voranlaufen und mussten halt an den Zwischenhalten entsprechend länger warten. Das Feld zog sich gegen Ende hin so weit auseinander, dass ich lange Zeit praktisch für mich alleine lief.

Insgesamt 16 Kilometer und vor allem durch den Umweg nochmal jede Menge Höhenmeter sind heute zusammengekommen. Meine Füße habe ich natürlich auf den letzten Kilometern gespürt, und jetzt bin ich rechtschaffen müde (schon im Bus zurück weggenickt), aber ansonsten war diese Wanderung, dieser Tag einfach wunderbar.

Tag 12: Wandern (again)

Kein Frühsport wegen Labortermin. Einerseits sehr schön. Andererseits saß ich noch völlig unausgeschlafen am Frühstückstisch. Morgens vorm Aufwachen raus und sich bewegen hat seine Vorteile.

Ein Vortrag über Füße, Fußstellungen und passende Schuhe. Den hätte ich vorm Einkaufen gebrauchen können. Wir bekommen sogar noch eine Ganganalyse, danach weiß ich dann definitiv, welche Laufschuhe für mich richtig sind.

Ergometertraining, diesmal mit zwischenzeitlicher Blutdruckkontrolle. War ok. Leider mein Handy nicht dabeigehabt, um 42 kurbelnde Männerbeine auf 21 Ergometern auf Video zu bannen.

Nach dem Mittagessen fuhren wir mit zwei von den drei Gruppen zum Feldberg, wo ich erst gestern alleine herumgewandert war. Allerdings ging es diesmal nicht hinab zum Feldsee, sondern im Gegenteil hinauf auf die beiden Kuppen Seebuck und Feldberg selbst, in schönstem Sonnenschein. Ich wiederhole mich, aber: Was für ein Wetter, was für eine Luft und Landschaft. Diesmal habe ich freiwillig die Walking-Stöcke mitgenommen und es war okay, so lange wir weder auf Asphalt noch auf dickem, halbgeschmolzenem Schnee liefen. Anschließend ging es in eine Hüttenwirtschaft deutlich weiter unten am Hang, wo wir etwas tranken und manche auch ein Stückchen Kuchen aßen. Ich war zufrieden mit einem alkoholfreien Bier. Das ist überhaupt merkwürdig, wie mein Essverlangen trotz (oder wegen?) der vielen Bewegung insgesamt weniger geworden ist. Kurios finde ich, dass ich Muskeln zulege, mein Gewicht dabei leicht nach unten geht, aber mein Bauchumfang gleich bleibt. Weiß der Geier. Ist aber angesichts meiner Hauptziele (fit sein in Ausdauer und Kraft) auch nicht so wichtig. Zum Schluss mussten wir noch mal 3 km zurück zum Parkplatz, diesmal hauptsächlich auf Asphalt und Restschnee.

Nach dem Abendessen eine Rückenmassage bei einer im Haus angestellten Masseurin genommen. Das tat gut, und zusammen mit meinem von der vielen Sonne noch innerlich glühendem Gesicht bin ich rundum warm und wieder wunderbar bettschwer. Gute Nacht.