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Abendspaziergang

[Das kann ja so nicht weitergehen hier. Wenn ich die großen Dinge wie den Schottlandurlaub! schon nicht verbloggt bekomme, sollte ich vielleicht mit kleinen weitermachen.]

Ein Abendspaziergang im Knoblauchsland. Es duftet tatsächlich kräftig nach Lauch, der jetzt überall hoch steht. Vorbei an nur noch spärlich belegten Blumengewächshäusern, den vielen, kleinteiligen Feldern mit Salat, Rot-, Grün-, Weiß- und Spitzkohl, Wirsing, Kohlrabi, Fenchel, Möhren, Paprika, Tomaten, Zucchini und verschiedenen Kürbissorten, zwischendrin kleine Blumenfelder, abgeerntete Kartoffeln, Zuckermais, Sellerie, Rote Bete, Felder teils in voller Pracht, teils schon abgeerntet, von denen wir hier und da im Vorübergehen naschen (Fenchelgrün! Mais! Tomaten!).

Anderthalb Stunden in der untergehenden Sonne gelaufen, meist auf autofreien Wirtschaftswegen, zwischendurch ein paar Familien begegnet oder jungen rumänischen Erntehelfern, die nach Feierabend sichtlich entspannt auf ihren Fahrrädern herumkurven, auf einem Feld ein großer Schwarm von 40-50 Kiebitzen, ansonsten die leicht gewellte Landschaft fast für uns, die Städte Nürnberg und Fürth immer am Horizont. Wieder festgestellt, dass wir hier viel zu selten laufen, wo es doch buchstäblich vor unserer Haustüre liegt. Jetzt kochen wir, vielleicht sehen wir später noch die Wiederholung des Münster-Tatorts, und dann geht ein schöner Tag zuende, den wir wie schon lange nicht mehr nur für uns zwei zelebriert haben.

Pumpenhäuschen an der Regnitz

Vor mittlerweile mehr als 8 Jahren fuhr ich einmal auf der A73 durch Erlangen und entdeckte von weitem ein kurios aussehendes Häuschen in den Flusswiesen der Regnitz. Ich fuhr kurz darauf mit Fahrrad und Kamera dort entlang und fand nicht nur dieses, sondern noch eine ganze Reihe mehr, die so am Ufer stehen, von denen viele mit dicken Rohren auf der einen Seite in den Fluss ragen und auf der anderen Seite in Gräben, die hunderte von Metern lang die Felder durchziehen. Vieles davon, sowohl Häuschen als auch Grabensystem, ist schon lange verfallen, aber einige Pumpen sind tatsächlich noch in Gebrauch und sorgen dafür, den sandigen, fränkischen Boden für die Landwirtschaft überhaupt nutzbar zu machen. So kann man in trockenen Zeiten im Sommer durchaus mal beobachten, wie ein solches Häuschen mit unglaublichen Mengen Wasser pro Sekunde die kleinen Gräben und damit die angrenzenden Felder flutet.

Die Tradition reicht Jahrhunderte zurück; an einzelnen Stellen z. B. in Möhrendorf und Fürth drehen sich noch von Wasserkraft betriebene Schöpfräder, die von den jeweiligen Heimatvereinen gepflegt werden. Ab dem 20. Jahrhundert wurde natürlich entweder mit Diesel oder elektrisch gepumpt, weswegen einige der Häuschen auch immer noch mit Stromdrähten versorgt sind.

Im Laufe der Jahre machte ich das öfter: Zunächst mal mit Google Earth mögliche neue Häuschen identifizieren und mit Fahrrad oder Auto zu einer vielversprechenden Stelle fahren, wo ich dann (am nur selten wegbaren) Ufer entlangstapfte und die Häuschen fotografierte. Schon im alten Blog hatte ich damit eine Art Eintragsserie, die aber vor ein paar Jahren abbrach. Als ich jetzt neulich bei Möhrendorf wieder von der Autobahn aus ein Häuschen sah, das ich ganz sicher noch nicht im Kasten hatte, machte ich mich gestern nachmittag wieder auf die Jagd und konnte neue Häuschen erlegen finden.

Es ist Zeit, mal alle Pumpenhäuschen gemeinsam in einer Galerie zu präsentieren. Wenn noch welche in Zukunft hinzukommen sollten – obwohl zwischen Fürth/Nürnberg und Bamberg leider nicht mehr viele weitere stehen können – wird sie dann einfach erweitert. Voilà:

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