Schottland 2017, Tag 10: Felsen von St. Kilda, Scarp

von St. Kilda nach Scarp
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Tag 10: Felsen von St. Kilda, Scarp

Am nächsten Morgen umkurvten wir mit dem Schiff einmal die Hauptinsel Hirta und die Felsen(inseln) Stac Lee, Stac an Armin und Boreray. Zusammen bilden sie die größte Basstölpelkolonie der Welt; um die 60.000 Vögel brüten hier jedes Jahr. Für andere Arten wie Lummen, Tordalke und Eistturmvögel war es schon etwas spät, aber Basstölpel waren immer noch so viele beisammen, dass einige Felsen weiß schimmerten. Bestimmt anderthalb Stunden fuhren wir langsam daran vorbei, begleitet von ständigem Kreisen und Flügelschlagen der großen, weißen Vögel mit ihren schwarzen Flügelspitzen und gelben Hälsen, und natürlich auch vorbei an anderen Vögeln und ein paar Seehunden, bis wir Kilda schließlich Goodbye sagten und zurück gen Osten fuhren.

Das Meer war glatt wie ein Spiegel, und ich tat das, was ich am Liebsten während der Fahrten tat: Möglichst draußen sitzen und auf das vorbeiziehende Wasser schauen. Zum Einen, weil auch noch dutzende Kilometer von allem Land entfernt alle paar hundert Meter irgendwelche Lummen, Eissturmvögel, Basstölpel oder Papageientaucher auf dem Wasser sitzen, zum Anderen wegen der besonders an diesem Tag wunderbar glatten, abstrakten Farbläufe, die aussahen, als führe man durch Ströme von verschiedenfarbigem Silber.

 

Unterwegs entdeckten wir so viele Walartige wie an keinem anderen Tag mehr, was sicher auch dem glatten Wasser geschuldet war: Rundkopfdelfine, erkennbar an ihrer markant hohen Rückenflosse, einen Zwergwal, der mit seinen 7-10 Metern alles andere als klein ist, und dann noch einmal, ganz nah, Große Tümmler.

Nach 4-5 Stunden Fahrt im Sonnenschein schließlich erreichten wir Scarp, eine Insel vor der Westküste von Harris, die nur wenige Meter voneinander trennen, wozu es die Geschichte eines deutschen, notorisch erfolglosen Erfinders gibt, der versucht hatte, Post mittels kleiner Raketen zwischen ihnen auszutauschen. Tim setzte uns mittels Schlauchboot dort ab, wo außer ein paar Sommerferienhäusern kein Mensch wohnt, und wir verbrachten ein-zwei Stunden in der späten Nachmittagssonne, liefen über den Sandstrand und blickten auf karibisch grünes Wasser und im Hintergrund die kargen Felsberge von Harris in Wolken, anfangs sogar mit Regenbogen.

In dieser Bucht ankerten wir für Dinner und die kommende Nacht. Sicher einer der schönsten Tage des ganzen Urlaubs.

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