Archiv der Kategorie: Musik

2.2. – Highlands, Krankheit, Schallplatten

Chips aus Roter Bete, Süßkartoffeln und Möhren – so richtig gesund!
#sekundenschaf

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In den schottischen Highlands biken, auf menschenleeren Pfaden die Hügel hoch wandern, das kann man auch von zuhause aus, mit Ben Dolphin. Atemberaubende Panoramen, wunderbare Tierfotos und sehr sympathische Videoblogeinträge, kann ich nur empfehlen. (Man kann Ben auch auf Twitter folgen.)

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Am Montag die Krankheits-Folgebescheinigung abgeholt und meinen Chef angerufen. „Ich bin bis Freitag krankgeschrieben, das finde ich ja etwas übertr…“ – „Nichts da. Du kurierst dich aus. Ich will dich vor nächster Woche nicht im Büro sehen.“ – „Äh, okay.“ Nun denn. Aber die Hustenanfälle und nachmittäglichen Müdigkeitsattacken geben ihm schon auch recht.

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Nach dem Einmotten der CDs die kleinen Boxen aus dem Regal genommen und wieder richtig aufgestellt. Woah, ich hatte schon wieder ganz vergessen, wie gut die Anlage klingt. Und jetzt standen da noch die ganzen Schallplatten herum, nur leider war der alte Dual Plattenspieler längst hinüber. Einen neuen Spieler gekauft, ebenfalls Dual, der heute morgen geliefert wurde. Den ganzen Tag nur Platten gehört: Jazz-LPs von meinem Vibraphonidol David Friedman, New-Wave-Alben von der Möwe, 80er-Pop-Rock… So viel Musik, die ich teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr gehört habe. Wunderbar. Davon werde ich natürlich auch einiges digitalisieren, aber im Moment freue ich mich zuallererst über die viele neue, alte Musik und den astreinen Sound.

17.1. – Krankheitskosten, Arbeit, Monster

Eigentlich fand ich Krimis mit realistischem Setting und aktuellen Themen immer interessanter als andere. Jetzt so: Bürgerwehr, och nö… Können sie nicht einfach mal einen Mord aus Habgier erzählen?

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EIL!!1!-Meldungen, dass der Flughafen auch in diesem Jahr nicht fertig wird. So schön.

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Eine ehemalige bischöfliche Residenz steht zum Verkauf, und sie hat ein… interessant möbliertes Badezimmer.

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Ein Kommentar auf Spektrum beschäftigt sich mit den Schätzungen der volkswirtschaftlichen Kosten psychischer Krankheiten (aka „finanzieller Schaden“), die regelmäßig durch die Medien gehen, und der Ethik, die dahinter steht. Diesen Gedanken finde ich bemerkenswert:

Drittens, und am wichtigsten, gehen die Berechnungen aber davon aus, dass jeder von uns die Gesellschaft Geld kostet, sobald er nicht zu 100 Prozent arbeitsfähig ist. Bei diesen „Kosten“ geht es natürlich vor allem um Arbeitsausfall. Interessanterweise zählt etwas, das vielleicht erwirtschaftet werden könnte, schon als Verlust, wenn es nicht erwirtschaftet wird.

[…] Würden Gesundheitsökonomen nicht von einem 100-Prozent-Menschen, sondern realistischerweise nur von einem 95-Prozent- oder gar nur 90-Prozent-Menschen ausgehen, der eben manchmal krank ist und darum nicht arbeiten kann, dann verschwände auch ein Großteil der berechneten „Kosten“. Das wäre dann aber schlecht für die PR.

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Nach mehr als fünf sehr zufriedenen Jahren in der Arbeit an einem Punkt angelangt, an dem es nicht mehr weitergeht und mir die Situation dauerhaft zusetzt. Was gut ist: Es braucht bei mir zwar meist Zeit, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem mein Selbstschutz und Trotz aufwachen. So habe ich heute ganz ruhig und klar die Entscheidung getroffen, etwas neues zu suchen, dazu erste Kontakte in Erfahrung gebracht. Aus der Mühle aussteigen und wieder Handlungsfähigkeit gewinnen, ein gutes Gefühl.

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Die Möwe hat genäht und sprach:
https://www.instagram.com/p/BPTEI6CBYBP/

 

… was natürlich eine Referenz auf diesen Song ist. Erstaunlich, wie gut man den mal wieder hören kann:

12.1. – Elphie, Obama, Vaternamen

Wow, sieht die Elbphilharmonie nicht großartig aus? Dieser Saal mit den Terrassen rund um das Orchester herum, so schön. Ich hoffe, irgendwann auch einmal dort zu sitzen, mit geschlossenen Augen, und von der Musik und dem Klang weggefegt zu werden, z. B. mit Prokofiev.

(eines der Fotos ist nicht im Miniaturwunderland gemacht worden :-)

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Obamas Abschiedsrede gesehen, so wie viele seiner Reden der letzten acht Jahre. (Und wie immer mit leichtem Phantomschmerz – würden doch deutsche Politiker*innen so reden können.) Ich war sehr gespannt, wie er auf die sich anbahnende Katastrophe der zukünftigen Regierung eingehen würde, auf die schon angekündigte Rücknahme aller innenpolitischen Errungenschaften der letzten Jahre, auf den brandgefährlichen neuen außenpolitischen Kurs. Doch kein Wort davon. Stattdessen hielt er eine optimistisch gestimmte Ode an die Demokratie, betonte den selbstverständlichen, friedlichen Übergang von einer demokratisch gewählten Regierung zur nächsten, beschwor den Gemeinsinn der USA und die Stärke der Vielfalt.

Ein wenig ratlos hat mich das schon zurückgelassen. Ich glaube, es wird sehr viel mehr brauchen als das, um in den kommenden Jahren die jetzt schon sichtbaren Angriffe auf demokratische Grundrechte wie Pressefreiheit, die gewollte weitere Spaltung der Gesellschaft und die Korruption durch Trumps Familie und ihre Günstlinge sowie die außenpolitische Unberechenbarkeit zu kontern. Woher nimmt Obama seinen Optimismus (oder Naivität gar?) und hält eine Rede, als hieße der nächste Präsident John McCain und sein Stab und Kabinett wären nicht Nazis, Hardliner oder Profitgeier, sondern Republikaner mit Staatssinn wie früher? Warum beschwört er nicht die geringste Gefahr (abgesehen von abstrakten Allgemeinplätzen wie dass die Demokratie dann am gefährdetsten sei, wenn man sie für selbstverständlich hält)?

Aber ich selbst bin ja naiv, denn insgeheim hoffe ich immer noch, dass er und andere in den vergangenen Wochen im Stillen jede Menge Dinge geregelt haben, dass Obama vielleicht schon weiß, dass Bundesbehörden, Geheimdienste oder Militär nicht alles mitmachen werden, vielleicht sogar in der Lage sind, Trump zu demontieren, was weiß ich.

Obama kann man sicher für vieles kritisieren, was in seiner Amtszeit passiert oder gerade auch nicht passiert ist, aber in Summe bleibt der Respekt für einen außergewöhnlichen Politiker. Und für eine ebenso außergewöhnliche Michelle Obama, die nicht nur genauso großartige Reden gehalten hat, sondern auch zusammen mit ihrem Mann einen ganz neuen, modernen und menschlichen Stil von Präsidentschaft vorgelebt hat.

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Ich finde ja, es gibt keine Materialkosten. Deine Materialkosten sind der Lohn eines anderen.

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Bad Staffelstein, oder wie mein Vater sagt: Bad Stachelschwein.

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Fr. Sturmflut denkt über Familiennamen nach und warum sie bei der Heirat den Namen ihres Mannes angenommen hat:

Generationen um Generationen tragen die Frauen die Namen ihrer Väter und ihrer Männer. Eigentlich müsste es also „Vatername“ heißen und nicht „Mädchenname“. Genau, wie ein Teil von mir mit dem Ablegen des Namens meines Vaters verschwindet, so verschwindet ein Teil der Identität aller Frauen und wird zu privater Geschichte, die nach außen nicht mehr ohne Weiteres sichtbar ist. Mit dieser Erkenntnis sehe ich bildhaft die langen Linien der Frauen meiner Familie vor mir und verstehe, wie wenig ich eigentlich weiß.

20 Feet from Stardom

Eine großartige Dokumentation über (zumeist schwarze) Backgroundsängerinnen, Ruhm, Ausnutzung und den (Un-)Willen, selbst ganz vorne an der Rampe zu stehen. Starke Frauen und Stimmen: 20 Feet from Stardom – leider nur noch bis diesen Mittwoch in der Mediathek.