Archiv der Kategorie: Foto

15.1. – Vögel und Fisch

Nachdem ich über Monate hinweg alle CDs digitalisiert hatte und unser Platz für Bücher spätestens seit Weihnachten endgültig nicht mehr reicht, habe ich jetzt über 700 CDs in Plastikboxen verstaut, die CD-Regale entfernt, und an Stelle der 4 Bennos ein passgenaues Billy-Regal gestellt, das bislang im Keller vor sich hin staubte. Gestern Abend sortierte ich die Bücher aus insgesamt 2,80 m Regal neu, weil ohnehin alles Kraut und Rüben war, und verteilte sie auf den neu gewonnenen Platz.

Tja. Goodbye CDs! Ich glaube, ich werde sie nicht vermissen. Genauso wenig wie: Hallo Rückenschmerzen, ihr alten Saftsäcke! (Ich fürchte, der alte Saftsack bin ich inzwischen selbst, rein fitnessmäßig.)

***

Heute abwechselnd Schnee und Sonne, und im Garten feierten plötzlich alle möglichen Vögel Party, die sich vergangenen Sonntag zur Zählung komplett verdrückt hatten. Ganz besonders schön waren die Besuche von Eichelhäher und Grünspecht, wobei der Specht überhaupt kein Problem damit hatte, nur 3 Meter von uns entfernt im Wiesenboden nach Insekten zu wühlen. Was für ein schönes Viech. Und der Bussard war auch mal zu sehen, wenn auch immer noch zu weit weg für mein Tele. (Bitte das Fotobombing des Hähers beachten.)

***

Zum Abend zwei Forellen gebraten (zuvor mit einer Mischung aus Olivenöl, Thymian und Zitronenschale eingepinselt), dazu gab’s einen Spinat-Kartoffel-Auflauf, angelehnt an das Rezept von Paprika Meets Kardamom, d.h. mit Knoblauch und getrockneten Tomaten, mit denen wir auch sonst gerne frischen Blattspinat verfeinern.

Kennt ihr eigentlich die Rezeptsuche in deutschsprachigen Foodblogs? Seit Jahren unsere erste Anlaufstelle um herauszufinden, was wir mit den eingekauften Zutaten so kochen werden, so wie heute. Auch wenn leider noch ein paar gern gelesene Blogs fehlen.

Abendspaziergang

[Das kann ja so nicht weitergehen hier. Wenn ich die großen Dinge wie den Schottlandurlaub! schon nicht verbloggt bekomme, sollte ich vielleicht mit kleinen weitermachen.]

Ein Abendspaziergang im Knoblauchsland. Es duftet tatsächlich kräftig nach Lauch, der jetzt überall hoch steht. Vorbei an nur noch spärlich belegten Blumengewächshäusern, den vielen, kleinteiligen Feldern mit Salat, Rot-, Grün-, Weiß- und Spitzkohl, Wirsing, Kohlrabi, Fenchel, Möhren, Paprika, Tomaten, Zucchini und verschiedenen Kürbissorten, zwischendrin kleine Blumenfelder, abgeerntete Kartoffeln, Zuckermais, Sellerie, Rote Bete, Felder teils in voller Pracht, teils schon abgeerntet, von denen wir hier und da im Vorübergehen naschen (Fenchelgrün! Mais! Tomaten!).

Anderthalb Stunden in der untergehenden Sonne gelaufen, meist auf autofreien Wirtschaftswegen, zwischendurch ein paar Familien begegnet oder jungen rumänischen Erntehelfern, die nach Feierabend sichtlich entspannt auf ihren Fahrrädern herumkurven, auf einem Feld ein großer Schwarm von 40-50 Kiebitzen, ansonsten die leicht gewellte Landschaft fast für uns, die Städte Nürnberg und Fürth immer am Horizont. Wieder festgestellt, dass wir hier viel zu selten laufen, wo es doch buchstäblich vor unserer Haustüre liegt. Jetzt kochen wir, vielleicht sehen wir später noch die Wiederholung des Münster-Tatorts, und dann geht ein schöner Tag zuende, den wir wie schon lange nicht mehr nur für uns zwei zelebriert haben.

Falken und Hasen

Nicht weit vom Haus sitzen neuerdings andauernd zwei Falken auf Baumspitzen von denen aus sie die angrenzenden Felder und Wiesen gut überblicken können. Heute bin ich dann mal mit der Kamera hin, in der Hoffnung, mehr von ihnen zu sehen als nur verwaschene Pixel bei vollem Zoom ins Bild.

Und siehe da, es stellte sich heraus, dass nicht die Aussicht der eigentliche Grund für ihre Anwesenheit war, auch nicht das nahe Elsternest, sondern ihr eigenes, das sie alle 10-15 Minuten anflogen (samt entsprechendem leisen Gezeter aus dem Nest und Antwortrufen der Eltern). Wundervoll. Seit wir hier wohnen waren Turmfalken bislang nur sporadisch auf der Durchreise zu sehen.

Und in der halben Stunde, die ich auf dem Feldweg stand, kamen auch immer wieder Hasen vorbei, denen ich ganz offensichtlich im Weg war, so wie sie teilweise auf mich zuliefen und mich erst im letzten Moment verdutzt wahrnahmen. Der eine streckte mir dann auch glatt die Zunge raus.

file under: Lieblingswochenendbeschäftigungen

 

Bonusbild: Der Trommler

banging on the bongos like a chimpanzee

Letzter Tag (und danach)

Abschluss der Amselcam-Reihe, mit etwas Verspätung.

Am Morgen des 15. Tags, nachdem sich Nr. 1 am Abend zuvor aus dem Staub Nest gemacht hatte, setzte sich Nr. 2 auf den Nestrand.

Und da saß sie. Und saß. Und saß. Ließ sich zwischendurch füttern, putzte das Gefieder, und schaute ansonsten etwas müde in den Garten.

2016-04-17 15_13_10-giardino auf Twitter_ _Nr. 2 hockt seit Stunden auf dem Nestrand und guckt, aber

Aber so unmotiviert wie sie schien, so plötzlich war sie dann doch am Nachmittag mit einem Mal aus dem Bild verschwunden. Ganz ohne das Drama, das sein Geschwisterchen gemacht hatte.

Hier der letzte Tag noch einmal im Zeitraffer:

(Der großartige Thomas hat mir tonnenweise Zeitrafferfilme aus der ganzen Zeit hinterlassen – da sind ganz wunderbare dabei. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, sie alle durchzusehen.)

Seit dem Ausflug sieht man immer mal wieder – auch heute noch – eines der Jungen im Garten sitzen, Monsieur meist in der Nähe, in den ersten Tagen auch noch fütternderweise. Welche von beiden Nr. 1 oder Nr. 2 ist, lässt sich nicht sagen, gemeinsam habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich hoffe aber, es sind immer noch zwei.

Madame saß einen Morgen später nochmal im Nest Probe, schien sich aber dann beim Folgeprojekt für einen Nachbargarten entschieden zu haben, wofür sie schon wieder eifrig trockene Gräser rupft. Das hiesige Nest steht jetzt leer, wird aber zuweilen von anderen Interessenten besichtigt:

Aber wer weiß, vielleicht kehren Madame und Monsieur ja doch noch einmal für einen späteren Anlauf zurück.

2016-04-17 15_30_15-giardino auf Twitter_ _Das war schön. Hat über Wochen hinweg sehr viel Freude ge