Tag 13: „Wandern“ (orrr, again!)

Heute konnten wir uns den Frühsport aussuchen. Aus Interesse Aerobic gewählt, durchs Dorf stöckeln tun wir ja sonst schon jeden Morgen. Was soll ich sagen, wir waren immerhin zu fünft. Als Gymnastik, um ein wenig auf Puls zu kommen, war es gar nicht schlecht. Lustig, dass man die ganzen Bewegungen rein aus Film und Fernsehen kennt. Leider aber auch unzertrennlich mit den 80ern, smilenden Promis und weißen Frottee-Stirnbändern verbunden und daher irgendwie… nee.
Nach dem Frühstück ein Vortrag über die Wirbelsäule und alles, was dazugehört. Nun ja, das kennt man nun auch schon alles.
Anschließend eine gute Stunde Zirkeltraining, beim Lieblingssportlehrer natürlich. Knapp die Hälfte der 13 Stationen (immer mit Partner) hatte irgendwas mit Liegestützen zu tun. Ab Mitte der zweiten Runde von dreien reichte meine Armkraft dafür nicht mehr aus, und mein Kreislauf war auch die ganze Zeit jenseits von Gut und Böse. UFF.
Nach dem Mittagessen (Tafelspitz mit Krensauce!, kleine Portion) wieder rasch ein paar Sport-Shirts und Socken durchgewaschen. Man kann noch so viel dabei haben, wenn zwei oder drei pro Tag verschwitzt werden, reicht es nicht.

Am Nachmittag erneute Wanderung. Wobei, wandern klingt nach Naturerleben, es war aber eigentlich ein Marsch. Dreizehn Kilometer, davon die ersten achteinhalb bergab um 400 Höhenmeter, den Rest bergauf um 200 Höhenmeter. Alles in weniger als drei Stunden, und das obwohl wir alle ein-zwei Kilometer angehalten und gewartet haben, weil sich die Gruppe so stark auseinander gezogen hatte. Ungefähr die Hälfte der Strecke verlief auf einem schmalen Einzelpfad entlang eines Steilhangs, gespickt mit Wurzeln und Steinen, so dass man vom wunderschönen Tal nichts mitbekam, weil man beim vorgelegten Tempo den Blick keine Sekunde vom Weg vor einem heben konnte. Und vom letzten Drittel bergauf habe ich auch nicht viel mitbekommen, weil ich nur hechelnd und mit glasigen Augen Meter für Meter gefressen habe. Am Ende sind wir in einer Brauereigaststätte eingekehrt, von wo aus es eine Stunde später mit Bus oder vorher dort abgestellten Privatautos der Kollegen zurückging. Bier und Schmalzbrot waren super, aber ich fühle mich erschlagen und mir tun Beine und Füße so weh, dass ich kaum die Treppe in den dritten Stock hochkomme. Nee, so macht das keinen Spaß.


Nach dem Abendessen (Räucherforellentartar mit Knoblauchbaguette!) in der Sauna gewesen und im überraschenderweise leeren Schwimmbad ausgeruht, als Selbstbelohnung für die Schinderei heute.