Ich weiß nicht mehr ihren Namen, aber eine Instagrammerin mit sehr schönen Natur- und Vogelfotografien hatte diesen Hashtag #Fenstersafari glaube ich als erste geprägt, und er gefiel mir sofort. Immer schon, seit wir hier wohnen, aber ganz besonders seitdem ich nur noch zuhause arbeite, schaue ich bei jeder Gelegenheit aus einem der Fenster, was sich draußen so tut. Ob im Garten oder – noch ergiebiger – auf Wiesen und Bäume auf der anderen Hausseite. Natürlich ist oft nichts besonderes zu sehen, ein paar Sperlinge versteckt im Strauch, eine Krähe auf dem Lieblingsast ein bisschen weit weg, oder die Mehl- und Rauchschwalben, wie sie unfotografierbar über den Wiesen kreisen.
Aber oft genug, wenn man ein paar Minuten schaut, sieht man die Hasen, die vor allem morgens gerne auf der Wiese chillen, den Fasan, den ich schon länger nicht mehr vor die Linse bekommen habe, manchmal Eichhörnchen, Nachbarskatzen, Spechte und jede Menge anderer Vogelarten, von denen die Hausrotschwänze mit ihrer besonderen Vorliebe für den Zaun als Warte sich natürlich besonders aufdrängen. Aber auch Seltenheiten wie vergangenes Jahr der Baumfalke, den Silberreiher in der Tanne oder vor kurzem den Storch auf der Wiese gegenüber habe ich so entdeckt. Meine Kamera liegt jedenfalls immer schuss- und griffbereit.
Die Liste für zuhause zählt inzwischen 59 Vogelarten. Und ich kann sagen, die Aussicht und diese Tiere haben mich bislang mit durch diese Pandemie getragen.
Wenn ich alt werde, ersetze ich dann noch das Dachfenster mit einer extra Aussichtskanzel samt bodentiefem Fenster, das man ganz öffnen kann – wie auch immer das gehen soll. Da sitze ich dann morgens in einem bequemen Stuhl mit Fernglas, Kamera und Tasse Kaffee und schaue raus. Dann müsste ich auch nicht mehr wie jetzt oft zum Fotografieren mit den Füßen in der Badewanne stehen.
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