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Auszeit, ein paar Vögel zwischendurch

Auch wenn bei den meisten Ausflügen das Besichtigen und in der Landschaft Laufen im Vordergrund standen, hatte ich natürlich das Teleobjektiv immer griffbereit dabei, um auch Tiere zu fotografieren. Schon alleine, um ja keine der glücklichen und komplett unplanbaren Begegnungen mit einer Sumpfohreule zu verpassen (was sich prompt ausgezahlt hat). Nur Uferschwalben und Zwergseeschwalben, deren Brutstandorte ich noch von der letzten Reise kannte, habe ich diesmal ganz gezielt aufgesucht.

Krähenscharben

Krähenscharben sind die kleineren, ausschließlich am und auf dem Meer lebenden Verwandten der Kormorane. Sie brüten hier an geschützten Stellen im Felsen der Steilküste und sind oft zu sehen, wie sie auf vorgelagerten Felsen alleine oder zu mehreren ruhen oder sich putzen, pfeilgerade wie an einer Schnur gezogen flach über dem Wasser fliegen oder einzeln in Meeresbuchten nach Fisch tauchen. Was ich bisher nur aus Videos kannte und diesmal selbst sehen konnte sind die ausgiebigen Zärtlichkeiten der Brutpaare wie gegenseitiges Gefiederkraulen, Hälse Umeinanderschlingen, gemeinsames Rufen oder dem/der Partnerin (auch ohne Kopulation) auf den Rücken zu steigen. Wunderschöne Tiere mit leuchtend grünen Augen und witzigem Schopf.

Zwergseeschwalben

Eine in Deutschland früher weit an Flüssen verbreitete und mittlerweile vom Aussterben bedrohte wie auch anderswo stark gefährdete Seeschwalbenart, die von Mensch und Raubtieren ungestörte Sand- oder Kiesstrände zum Brüten braucht. Hier auf Orkney gibt es einen Strand, an dem sie noch regelmäßig brüten. Einen Abstecher hatte ich schon lange vor der Reise geplant. Sie brüten dort in einem flachen, mit Dünengräsern bewachsenen oberen Bereich und versorgen sich mit kleinen Fischen aus der Bucht, die sie mit Sturzflügen ins flache Wasser erbeuten. Glücklicherweise gab es eine gut einen Meter hohe Sand-Abbruchkante zum unteren Teil des Strands, hinter der ich mich nähern und mit der Kamera für ein-zwei Stunden hinhocken konnte, ohne sie zu stören. So elegante, zarte und schöne Vögel, und wie wunderbar mit ihrem gruppenweisen Umherfliegen, ihren Fisch-Brautgaben und den fortwährenden, weichen Rufen.

Stare am Haus

Rund ums Haus nisten mindestens drei Starenpärchen: eines in der Scheune nebenan, eines in einem Spalt der Trockenmauer neben unserer kleinen Terrasse und eines bei uns im Dach. Die Stimmen der Küken werden praktisch von Tag zu Tag kräftiger, inzwischen klingen sie sogar schon wie richtige Stare. Entsprechend wird das Haus ununterbrochen umflattert von geschäftigen Elternvögeln, die unsere Anwesenheit nur mit einem leicht genervtem Schnarren kommentieren. Mit etwas Glück sehen wir dieses Wochenende sogar die ersten flüggen Jungvögel? Die Spatzen jedenfalls führen ihren Nachwuchs seit dieser Woche bereits herum.

Uferschwalben

Direkt an einem der meistbesuchten touristischen Orte, dem Übergang zur Gezeiteninsel Brough of Birsay, nisten wie vor vier Jahren auch die Uferschwalben. Momentan sind sie offenbar noch mit dem Ausgraben ihrer Sandhöhlen beschäftigt, jedenfalls schienen noch keine Vögel längere Zeit in den Höhlen auf Nestern zu verbringen, und Futter wurde auch noch keines transportiert. Die große Nähe und Gewöhnung an die Gegenwart von Menschen macht es sehr einfach, sich einfach ein Stück weiter auf die Steine zu setzen und ihr pausenloses Ab- und Anfliegen zu beobachten. Nur in punkto scharfer Flugfotos sind Uferschwalben der gleiche Endgegner wie Rauch- und Mehlschwalben. Sie sind so klein und schnell und ihre Flugbahnen so erratisch, dass man wenig mehr machen kann als die Kamera draufzuhalten und bei hunderten Fotos auf drei oder vier zu hoffen, in denen ein Vogel scharf, nicht abgeschnitten, nicht zu klein und in einem halbwegs guten Winkel und Licht abgebildet ist.

Watvögel

Neben Krawallschachteln wie Austernfischern und Rotschenkeln, deren Anwesenheit selten zu überhören ist, staksen direkt an der Wasserlinie im Tang erstaunlich viele Vögel herum, die man beim ersten Blick nicht einmal sieht, weil sie so gut getarnt sind. Immer wieder eine Freude, ihnen zuzusehen, erst recht wenn sie immer vor der Welle hektisch vor- und zurückrennen. Highlight war der balzende Sandregenpfeifer am Zwergseeschwalbenstrand, der aufrecht mit geschwellter Brust und Paradeschritten versuchte, ein Weibchen zu beeindrucken.

Was ich mir noch wünschen würde ist eine schöne Aufnahme eines Brachvogels an Land, allerdings wäre das vermutlich leichter auf einer Wiese und aus dem Auto heraus, da sie eine recht hohe Fluchtdistanz zu herumlaufenden Menschen halten.

Sumpfohreule

So weit oben auf meiner Liste der Arten, die ich unbedingt wiedersehen wollte, und so schwer tatsächlich zu finden. Die RSPB-Beobachtungsunterstände, wo man welche sehen sollte, hatten wir natürlich längst abgeklappert, genauso erfolglos wie wir im Schritttempo auf der Landstraße durch versprechende Moor- und Wiesengebiete gefahren waren. Und dann auf der Fahrt zurück von einer Wanderung sah ich sie an einer Landstraßen-Kreuzung beim Flughafen auf einem Zaunpfahl. Seitlich rangefahren, vorsichtig auf der abgewandten Autoseite ausgestiegen, Kamera geschnappt und aus dem Sichtschutz des Wagens heraus in Ruhe betrachtet und fotografiert, bis sie nach 2-3 Minuten in Richtung Flughafengelände weiterflog. Diese prächtigen Tiere, ihr Blick und ihre Präsenz. Magisch.

Andere Vögel

Was sonst noch so vor die Linse gekommen ist:

Auszeit, die nächsten zehn Tage

Mittlerweile sind wir den 22. Tag auf Orkney. Das Wetter hat sich grundlegend geändert, es kam deutlich häufiger die Sonne raus, teilweise auch für längere Zeit, und anhaltender Regen oder kräftiger Wind wurden zur Ausnahme. Fast jeden Tag haben wir etwas unternommen, sind an schon bekannten oder neuen Stellen gelaufen oder haben für uns noch unbekannte Orte besichtigt und fotografiert, so dass sich die Speicherkarten der Kameras fast schneller füllten als ich Fotos aussortieren oder bearbeiten konnte. Nach wie vor ist mein Gehirn in seiner Tiktokstakkatogedankenwelt (Buddenbohm) gefangen und an meinem Grundzustand, wenig mentale Energie für alles und kaum etwas zu erzählen zu haben, hat sich wenig geändert. Ich hoffe sehr, auch hier tritt irgendwann Erholung ein.

Landschaft und Meer, Geschichte, Tierwelt, ständig wechselndes Wetter, Licht und Farben – die Möglichkeiten draußen zu sein, zu laufen und immer andere Eindrücke aufzunehmen sind praktisch endlos. (Auch ganz konkret durch das schottische Jedermannsrecht.) Und selbst wenn man mit Orkney Mainland jemals fertig würde, wären immer noch die ganzen anderen Inseln übrig. So pickt man sich jeden Tag nach Wetter, Lust und Energie etwas anderes heraus und es ist schön. Unser ursprüngliches Ziel, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde draußen zu sein, haben wir jedenfalls längst um ein Vielfaches übererfüllt.

Ein Küstenrundweg im Sonnenschein vorbei an Schafweiden und einem kleinen Wäldchen. Ein idyllischer Garten entlang eines Bachs, den sich ein Grundbesitzer im letzten Jahrhundert angelegt hatte und der jetzt von einer Initiative weitergepflegt wird, voller niedriger Bäume, unter denen Teppiche von Osterglocken und Blue Bells leuchten. Eine Landspitze im Süden, von der man aus das schottische Festland sieht und an der noch jede Menge Geschützstationen aus den Weltkriegen im Fels gebaut stehen (Wale und Delfine konnten wir von hier aus leider nicht sehen, kommen aber wohl oft vorbei). Die Gezeiteninsel Brough of Birsay (aus unerfindlichen Gründen die meistbesuchte Attraktion, von den neolithischen Monumenten abgesehen), an denen die Eissturmvögel und Skuas an den Klippen segeln und Uferschwalben in der Sandabbruchkante nisten.

Ein wunderbar entschleunigter Tag auf der Insel Stronsay, wo wir uns mit vielleicht 8 Touristen auf vielen Kilometern Insel, spektakulären Küstenfelsen und weißen Strandbuchten verteilten. Der Aufstieg und Blick vom Hügel unseres Orts auf Stadt, Bucht und Berge der Nachbarinsel.

Der Besuch einer kleinen Farm mit wunderschönem Garten, die vom 16. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre bewohnt war und so belassen wurde. Eine tatsächlich noch rein mechanisch und traditionell genutzte Wassermühle, auf der im Winter Bere Barley gemahlen wird (eine alte Gerstenart, die tatsächlich schon in der Steinzeit auf der Insel angebaut wurde) und im Sommer kleine Besuchergruppen herumgeführt werden, samt Anlaufenlassen des Wasserrads und der Getriebe.

Spaziergänge durch die Hauptstadt Kirkwall und ihrer kleinen Geschäfte. Ein Sonnenuntergang an den neolithischen Standing Stones, an denen sonst tagsüber die Kreuzfahrttouristen busweise herumstapfen. Das war noch lange nicht alles, und ich merke erst jetzt beim Aufschreiben, wie viel wir allein in den letzten zehn Tagen unternommen haben, obwohl wir gefühlt die meiste Zeit gechillt zuhause saßen, immer wieder mit Blick aufs Meer und die Berge draußen.

Die letzte Woche auf Mainland ist angebrochen, vor uns liegen ein Wanderausflug auf eine Nachbarinsel, ein Abendessen im Restaurant (bislang haben wir uns praktisch nur selbst bekocht) und das lokale Folk Festival, auf dem wir eines der vielen Konzerte besuchen werden. Danach geht es weiter mit einer ganzen Woche auf der abgelegensten und kleinsten bewohnten Orkney-Inseln, wo uns noch weniger davon ablenken kann, einfach nur zu sein.

(Für die Tiere folgt ein eigener Eintrag.)

Auszeit, die ersten zwei Wochen

Die Idee entstand vor zwei Jahren. Immer schon, wenn wir einen schönen Urlaub nach den üblichen zwei Wochen beenden mussten, blieb der Gedanke: Jetzt hatte man einmal durchgeatmet und eine Gegend gerade einmal schnappschussartig kennengelernt, schon ging es zurück in die Arbeit. Aber wann hätte man je mehr Zeit – im Ruhestand mit Ende sechzig oder älter? Wer weiß, ob man dann noch fit durch entlegene Landschaften spazieren kann (oder überhaupt noch lebt).

Meine Firma bietet sehr unbürokratisch die Möglichkeit, Sabbaticals zu nehmen; zwischen einem und zwölf Monaten, an einem Stück oder in Scheiben, man muss nur eine Gesamtlaufzeit festlegen, über die das Gehalt entsprechend gesenkt wird. Wenn man es selbst finanziell hinbekommt, bleibt als einzige Hürde die Zustimmung der unmittelbaren Führungskraft. Als wir uns auf unserem Trip nach Verona mit meinem sehr geschätzten, damaligen Teamleiter und seiner Familie zum Essen trafen (sie machten auch gerade in der Gegend Urlaub), fragte ich ihn, was er davon hielte, wenn ich drei Monate Auszeit nähme, und er war sofort einverstanden. Eine Kollegin aus seinem Team hatte es vor einigen Jahren auch schon mal genutzt, um den Jakobsweg zu gehen, und es hatte ihr ausgesprochen gut getan. Bei der Möwe war es etwas komplizierter, da kleine Arbeitgeber selten solche vorgefertigten Abläufe mit den nötigen Versicherungen usw. haben, aber auch die Chefin der Möwe war einverstanden und es fand sich eine Lösung.

Anderthalb Jahre später ist es nun soweit, von Mai bis Ende Juli sind wir freigestellt und tatsächlich seit dem ersten Mai unterwegs. Die ersten fünf Wochen verbringen wir zurück auf den Orkneyinseln, anschließend drei Wochen auf der Insel Lewis, und nach ein paar Tagen zurück zuhause geht es noch einmal für zwei Wochen in die Bretagne, um nach viel nördlicher Abgeschiedenheit noch etwas Badeurlaub und sommerlichen Trubel mitzunehmen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass das alles geht; ich weiß, das ist ein großes Privileg.

Und meine Güte, habe ich die Auszeit nötig. Hier haben sich normale Urlaubsreife, Jahre der Pandemie und Anspannung, ein extrem anstrengender Job in den ersten beiden Jahren, der Tod meiner Mutter und ein zunehmend unguter Lebensstil und Tagesrhythmus zu einem Level an Erschöpfung addiert, der es mir zunehmend schwerer machte, auch nur Bücher zu lesen, längere persönliche Gespräche zu führen oder gar etwas ins Blog zu schreiben. Ein chronisches Nebenmirstehen und Nichtmehrkonzentrierenkönnen.

Die erste Woche verbrachten wir dann praktisch auch nur mit schlafen, essen und rausschauen, bis die erste grobe Erschöpfung überwunden war. Bei tagelangem, kaltem, heftigem Dauerwind und starker Bewölkung gab es draußen ohnehin nicht viel zu unternehmen, und die gemütliche Ferienwohnung mit ständigem Blick auf Meer und Berge bzw. das, was Wolken und Nebel davon zeigten, bot alles, was man brauchte.

Seit dieser Woche ist das Wetter ruhiger, selten scheint sogar etwas Sonne durch die Wolken, es regnet tagsüber kaum und wir unternehmen erste Ausflüge: zum Ring of Brodgar (ein neolithischer Felskreis, größer als Stonehenge), Marwick Head (Vogelklippen), eine geführte Tour durch die oberen Etagen der St.-Magnus-Kathedrale, die Klippen von Yesnaby, größere Spazierrunden ums Haus, oder gestern einen ganzen Tag zu Fuß auf der Insel Shapinsay.

Bislang bin ich 60 Vogelarten begegnet, darunter so tollen wie dem Eistaucher, der Zwergseeschwalbe oder hunderten von balzrufenden Eisenten auf einem kleinen See. Auch andere Tiere habe ich schon gesehen, natürlich Schafe und Rinder, die zur Zeit mit vielen kleinen und kleinsten Jungtieren auf den Weiden stehen, aber auch wilde wie Kaninchen, Robben und sogar einen Otter, der ganz in der Nähe unserer Wohnung den Strand entlanglief. Dazu ist die Luft erfüllt von melancholischem Brachvogelblubbern, aufgeregtem Austernfischertrillern, Starenpfeifen und Feldlerchengezwitscher. Traumhaft.

Fürs erste sind wir angekommen.

Umzug

Nein, keiner, bei dem man Kisten packen muss und Möbel transportiert, sondern: online. Bei Facebook war ich nie, von Whatsapp bin ich zu Signal gewechselt und Instagram habe ich vor einiger Zeit ebenfalls aufgegeben. Von den großen, kommerziellen Plattformen blieb also noch Twitter. Okay, und Youtube, wo ich aber nur konsumiere.

Im März 2008 hatte ich mich auf Twitter angemeldet, die aus heutiger Sicht kuschelig und privat anmutenden Zeiten der ersten Jahre miterlebt, dann die spannende Zeit der zunehmenden Politisierung z. B. durch Black Lives Matter und feministische Diskurse und schließlich die vergangenen Jahre, in denen die Plattform durch Hasskampagnen gegen Frauen und Marginalisierte, zunehmend krassere Aufregungswellen und ätzendere Umgangsformen für mich immer schwerer erträglich wurde. Selbst mit per Trick komplett ausgeschalteten Retweets in der Timeline fiel es mir nicht mehr leicht, so zu tun, als würde ich mich so wie früher nur mit den geschätzten Mutuals austauschen. Die ehemals gemütliche WG geriet zu einem Treffen auf dem Bahnhofsplatz, wo man versucht, über Kochrezepte zu plaudern, während drumherum Leute irgendetwas in Megaphone brüllen oder einen beschimpfen. Die Katapultwirkung von Twitters Algorithmen, mit der ein für kleines Umfeld gedachter Tweet aus meinem Kontext gerissen binnen einer Stunde in tausenden Timelines landen kann, machte mir ein dauermulmiges Gefühl. Und selbst wenn man die eigene Timeline sorgsam kuriert hat inklusive allen möglichen blockierten und stummgeschalteten Wörtern und Namen, bekommt man immer noch jeden Furz und jede Provokation von Springer-Journalisten, AfDler*innen und anderen Populisten wahlweise in gerechter Empörung oder hübschem Spott serviert, und sei es als Drüberkommentar eines Screenshots eines Drüberkommentars eines Screenshots.

Insofern bin ich froh, dass anlässlich Leon Skums Twitterkauf zumindest in der mir wichtigen Umgebung endlich die kritische Masse zusammengekommen ist, um in eine nicht-profitorientierte und weniger giftige Umgebung zu wechseln. Ich kann die Frustration aller verstehen, die finden, man dürfe sich von rechten Populisten und Hassschürern nicht vertreiben lassen. Auch die Frustration derer, die jetzt vor der Frage stehen, ob sie auf Twitter bleiben wollen, was für sie vielleicht gut funktioniert hat, oder auf eine zunächst einmal merkwürdige und womöglich auch in irgendwelchen Beziehungen nicht unproblematische Umgebung wechseln, um nicht wertvolle Kontakte zu verlieren.

Aber ich muss für mich und mein psychisches Wohlbefinden entscheiden, und zumindest für die eigene, aktive Teilnahme bin ich lieber auf Mastodon zwischen vielen anderen sehr geschätzten Menschen. Twitter werde ich bis auf weiteres nicht ganz verlassen, alleine schon wegen der internationalen Accounts, denen ich folge (meist einseitig) und die nur dort zu finden sind, inklusive vieler, deren Vogel- und Natur-Content für mich immer schon zum schöneren Teil des Dortseins gehört haben.

Wird es dort wieder so gemütlich wie Twitter in den Grenzen von 2010? Nein. Die Welt ist eine andere, die Medien haben sich gewandelt, wir selbst sind Andere geworden, viele Mitglieder der damaligen virtuellen WG sind nicht mehr dort, nicht wenige von uns sogar für immer verloren gegangen. Aber etwas von diesem Geist beleben, weniger Empörungswellen verstärken, mehr Persönliches teilen, eine Gegenwelt zu den vereinzelnden, entsolidarisierenden Plattformen bauen, das wäre schön. Und zumindest bislang fühlt es sich so an.

(Ich bin übrigens nach einem kleinen Umzug innerhalb des Mastodon-Netzwerks jetzt unter der Adresse @giardino@fnordon.de zu finden. Die Instanz wird von Thomas gehostet, der auf seinen Servern seit Jahren auch schon dieses Weblog betreut und in dessen Händen ich meine Online-Präsenzen daher sehr gut aufgehoben weiß.)