Wir brauchten eine Unterkunft für eine Nacht in Berlin, und nachdem Hotels und Pensionen in der Stadt nicht unbedingt immer so toll sind, versuchten wir es erst mit einem Apartment über AirBnB. Der Vermieter meldete sich aber nicht innerhalb von 24 Stunden zurück, womit die Anfrage verfiel, doch in der Zwischenzeit hatte die Möwe schon etwas Spannenderes ergoogelt, den Hüttenpalast. Zwei Frauen haben sich da mitten in Neukölln im Gebäude einer ehemaligen Staubsaugerfabrik einen Traum erfüllt und mit restaurierten Wohnwagen sowie kleinen Hütten eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit geschaffen. Liebevoll hergerichtet, umringt von allerlei alten Stühlen, Sesseln und anderem Mobiliar stehen sie jetzt in Hallen und laden ganz wetterunabhängig zum Campen in der Stadt ein.
Neben jedem Wohnwagen und jeder Hütte gibt es gemütliche Sitz- und Rumlümmelgelegenheiten, und für alle Gäste gemeinsam stehen nach Geschlecht getrennte, saubere und moderne WCs und Duschkabinen zur Verfügung. Zur Übernachtung gehört auch ein Kaffee und ein ebenso kleines wie köstliches Croissant am nächsten Morgen – wer mehr frühstücken möchte, kann das im dazugehörigen Café im Vorderhaus oder aber im nicht weniger liebevoll gestalteten kleinen Garten im Hinterhof tun. Das WLAN ist inklusive und schnell, das Viertel rundherum bunt und lebendig, die U-Bahn Hermannplatz nur fünf Minuten entfernt und die Leute von Café und Haus waren sehr freundlich.
Wir fanden die ganze Anlage zauberhaft, inklusive natürlich, in einem alten DDR-Wohnwagen zu schlafen. Als einzige mögliche Nachteile sehe ich Hellhörigkeit (wir hatten zum Glück leise, lange schlafende andere Gäste in der Halle) und die Tatsache, dass man nicht sein eigenes Bad und WC hat. Aber wenn wir das nächste Mal in Berlin übernachten, würden wir wieder hin und gleich mal den nächsten Wohnwagen ausprobieren.