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Fürth

Vor drei Jahren sind wir ja von Erlangen nach Fürth gezogen, zunächst einmal wegen der wunderbaren Stadtrandlage, der Nähe zu unseren beiden Arbeitsstellen und nicht zu vergessen des Preises, der für so ein Häuschen in Erlangen sicher anderthalb mal so hoch gewesen wäre. In Folge lernten wir dann auch die eigentliche Stadt kennen, die seit jeher im Schatten (und Spott) der 4-5 mal so großen Nachbarstadt Nürnberg steht, aber vielleicht gerade deswegen einen anderen Charakter entwickelt hat, bodenständiger und, wie ich finde, freundlicher. Hier leben die unterschiedlichsten Leute friedlich und meist wohlwollend miteinander, und wenn sich z. B. die Michaelis-Kirchweih mit ihren Buden und Fahrgeschäften mitten durch das Stadtzentrum ausbreitet, so trifft man dort auch noch abends gleichermaßen Teenies, Familien und alte Leute, anders als bei den großen Volksfesten in den Nachbarstädten.

Wie auch in diesem wunderbar ruhigen Portrait der Innenstadt und ihrer Bewohner, Werkstätten und Kneipen gesagt wird: Zunächst einmal sind die Leute hier eher beobachtend und zurückhaltend, aber dahinter herzlich und tolerant. Und die Stadt selbst mit ihren schönen historischen Gebäuden, ihren breiten grünen Flusswiesen um die Altstadt herum und ihren ländlichen äußeren Ortsteilen ist einfach schön. (Dass sich hier außerdem die Flüsse Rednitz und Pegnitz auch buchstäblich zur Regnitz vermischen, finde ich als oller Sprachspieler großartig.)

Ich bin froh hier zu wohnen. Und der Film vermittelt etwas davon, warum:

(die 30 Sekunden Intro einfach überspringen, die gehören zur Sendereihe und haben nichts mit Fürth zu tun)

Kiebitze

Ich habe sie schon die vergangenen Jahre gesehen, wie sie kleinen Trupps über die Felder spazieren und mit ihrem auffälligen, großen, schwarz-weißen Flügeln auffliegen, und vor allem abends ihre kehligen Laute und Rufe gehört. Aber so nahe bin ich ihnen bislang noch nicht gekommen. So schöne Vögel.

(Ganz viel über Kiebitze gibt es übrigens bei Was machen die da?)

Pumpenhäuschen an der Regnitz

Vor mittlerweile mehr als 8 Jahren fuhr ich einmal auf der A73 durch Erlangen und entdeckte von weitem ein kurios aussehendes Häuschen in den Flusswiesen der Regnitz. Ich fuhr kurz darauf mit Fahrrad und Kamera dort entlang und fand nicht nur dieses, sondern noch eine ganze Reihe mehr, die so am Ufer stehen, von denen viele mit dicken Rohren auf der einen Seite in den Fluss ragen und auf der anderen Seite in Gräben, die hunderte von Metern lang die Felder durchziehen. Vieles davon, sowohl Häuschen als auch Grabensystem, ist schon lange verfallen, aber einige Pumpen sind tatsächlich noch in Gebrauch und sorgen dafür, den sandigen, fränkischen Boden für die Landwirtschaft überhaupt nutzbar zu machen. So kann man in trockenen Zeiten im Sommer durchaus mal beobachten, wie ein solches Häuschen mit unglaublichen Mengen Wasser pro Sekunde die kleinen Gräben und damit die angrenzenden Felder flutet.

Die Tradition reicht Jahrhunderte zurück; an einzelnen Stellen z. B. in Möhrendorf und Fürth drehen sich noch von Wasserkraft betriebene Schöpfräder, die von den jeweiligen Heimatvereinen gepflegt werden. Ab dem 20. Jahrhundert wurde natürlich entweder mit Diesel oder elektrisch gepumpt, weswegen einige der Häuschen auch immer noch mit Stromdrähten versorgt sind.

Im Laufe der Jahre machte ich das öfter: Zunächst mal mit Google Earth mögliche neue Häuschen identifizieren und mit Fahrrad oder Auto zu einer vielversprechenden Stelle fahren, wo ich dann (am nur selten wegbaren) Ufer entlangstapfte und die Häuschen fotografierte. Schon im alten Blog hatte ich damit eine Art Eintragsserie, die aber vor ein paar Jahren abbrach. Als ich jetzt neulich bei Möhrendorf wieder von der Autobahn aus ein Häuschen sah, das ich ganz sicher noch nicht im Kasten hatte, machte ich mich gestern nachmittag wieder auf die Jagd und konnte neue Häuschen erlegen finden.

Es ist Zeit, mal alle Pumpenhäuschen gemeinsam in einer Galerie zu präsentieren. Wenn noch welche in Zukunft hinzukommen sollten – obwohl zwischen Fürth/Nürnberg und Bamberg leider nicht mehr viele weitere stehen können – wird sie dann einfach erweitert. Voilà:

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Sufjan Stevens: The BQE

Alles, was man zu diesem Werk sagen kann und warum man unbedingt den Film zur Musik schauen sollte, hatte ich schon vor ein paar Jahren geschrieben – jetzt sehe ich, dass Sufjan Stevens‘ Label ihn ins Netz gestellt hat. Vollbild, HD an, angucken:

https://vimeo.com/100146540

Sufjan Stevens, The BQE from Asthmatic Kitty on Vimeo.