Mitte August ist sicher nicht die beste Zeit, um rauszufahren und Vögel zu beobachten. Das Brutgeschehen weitgehend vorbei, die meisten Reviergesänge vereinzelten Verständigungsrufen gewichen, die Seen oft leergefegt, die im Frühjahr noch vor Enten, Lachmöwen und Blässhühnern wimmelten, die Ufer komplett zugewachsen, die ersten Zugvögel unterwegs Richtung Afrika und der Herbstzug durch unsere Gegenden z. B. aus Skandinavien noch nicht recht begonnen.
Aber natürlich war es trotzdem eine gute Idee, in der Frühe für ein paar Stunden zu meinen Lieblingsweihern zu fahren. Zuzuschauen wie der Dunst über dem Wasser wabert und sich allmählich auflöst. Zum ersten Mal junge Nachtreiher zu sehen. Einen fünfminütigen Staring Contest mit einem Schwan zu gewinnen (er stand mitten auf dem Weg und dachte, er müsse seine Familie im Gras nebenan vor mir verteidigen). Eine halbe Stunde lang konzentriert versuchen, Libellen im Flug zu fotografieren. Lange einfach nur an einer der wenigen offenen Uferstellen im Gras zu sitzen und das einsame Haubentaucherpaar mit Jungem auf dem Wasser oder die dösenden Kormorane in ihrem Schlafbaum zu betrachten. Praktisch keinem Menschen zu begegnen.
Ich bin erschöpft und zähle die Tage bis zum Urlaub. (sechs)
Ich weiß, es ist bei all den tollen Vogel-Bildern natürlich total unfair, aber: Oh mein Gott, was liebe ich das erste BIld!
Das freut mich jetzt sehr. Überhaupt nicht unfair, vielen Dank! 😊