Der Sonntag ist hier komplett zur freien Verfügung, ohne Programm. Sankt Blasien samt Dom wollte ich ohnehin sehen, warum also nicht gleich zur Sonntagsmesse. Nach dem Frühstück ca. 5 km hingelaufen, mutterseelenallein im Nebel, vorbei an kleinen stillgelegten Skiliften. An einer Dorfkirche zehn Minuten lang dem vierstimmigen Geläut gelauscht (geschätzt h-c#-d#-f#) oder vielmehr dem Oberton-Cluster, das sie erzeugten. Also diesem schwebenden, atmenden, sphärischen Klangteppich aus Obertönen, bei dem die einzelnen Schläge in den Hintergrund treten. Dieser Klang flasht mich immer wieder, wie ein Fenster in eine andere Welt. Und das Gleiche dann noch einmal eine Stunde später unten im Dom von Sankt Blasien, natürlich mit viel tieferen Glocken.
Mein Lieblingsarchitekturstil ist das ja nicht, dieser klassische Protz mit dicken Säulen und überall Marmor. Aber die Kuppel ist schon beeindruckend – auch wenn die 62 Meter Höhe des Doms im engen, steilen Tal komplett verlorengehen.
Noch einen Cappuccino im Café getrunken, dann mit dem Bus rechtzeitig zum Mittagessen wieder zurück im Hotel. Den Rest des Tages gelesen, Musik gehört, eine Runde Ergometer gefahren, jetzt noch ein Tatort, dann ist das Wochenende schon zuende. Sehe der nächsten Woche gespannt entgegen.
danke für diese tageseinträge. (und danke für das wunderschöne photo von dem bemoosten stein.)