Ich hatte mir vorgenommen, die Amtseinführung Trumps (Symbolbild) in Washington so weit wie möglich zu ignorieren. Das wenige, was man davon mitbekam, reichte aber schon, mich in düstere, bleierne Stimmung zu versetzen. Um so hoffnungsvoller stimmen die Millionen von (vor allem) Frauen*, die gestern mit Protestmärschen in amerikanischen Städten und weltweit ein Gegengewicht setzten und klar machten, dass der Frauenhass, der Rassismus und allgemein die Menschenverachtung, wofür die neue amerikanische Regierung steht, nicht einfach hingenommen werden. Auch in der Presse scheint der Kampfgeist zu wachsen.
(Was es heißt, wenn eine Regierung offen lügt so wie der amerikanische Pressesprecher nach den Protesten gestern, dröselt dieser kurze Text auf. Leider nur als Screenshot.)
Ansonsten kann ich die von Fr. Kaltmamsell verlinkte Reportage über die Briefstelle des Weißen Hauses empfehlen. Ein tröstlicher und eigentlich sehr demokratischer Gedanke, dass es einen solchen direkten Kommunikationskanal von ganz unten nach ganz oben gibt und wenn auch nur die Wenigsten eine persönliche Antwort erhalten können, die Geschichten und Anliegen der Bürger nicht ungehört bleiben.
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Ein englischer Hobbyfotograf hat in den 80ern jede Menge Menschen in seiner kleinen Stadt fotografiert. Jetzt, Jahrzehnte später, hat er die Leute auf den Bildern gesucht, viele von ihnen wiedergefunden und an den gleichen Orten noch einmal abgelichtet. Ich mag solche Projekte.
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Jens und Christian mit zwei unabhängigen Beiträgen zum Thema Filterblasen, Bullies:
Wie konnte das, was das Internet zur Vielfalt beigetragen hat, verloren gehen und zu seinem Gegenteil gedreht werden? Wie konnte es passieren, dass Menschen in den Diensten, die mal für Empowerment und Pluralismus standen, heute so massiv Hass und Häme entgegenschlägt, sobald sie wagen, etwas zu sagen?
Eine Erklärung meinerseits dafür ist: Weil das der Mainstream ist. Er war so und ist so. Egal, wie sehr wir dachten, ihn überwunden zu haben. Haben wir nicht, wir waren nur lange an einer Stelle, in dem der Mainstream nicht die Deutungshoheit hatte. Jetzt gewinnt er ihn gerade zurück, auch im Internet. Das ist auch nicht neu, es gibt Stellen, da hat er sie schon seit Jahren: Zum Beispiel in den Kommentarspalten der Massenmedien.
und der Dynamik, die ihre Opfer zuweilen erfassen kann:
Spricht man sie aber z.B. darauf an, wenn man von ihnen mal schlecht behandelt wird oder aber übt man an dem was und wie sie es tun Kritik, dann rufen sie: Aber wir sind doch die Nerds, die Alternativen, die Unterbezahlten, die Alleinerziehenden, kurz: die Anderen, wir sind doch die Opfer! Wir sind doch die, die immer leiden mussten! Wir können doch gar nicht unfreundlich sein, wir können per Definition kein Hatespeech sprechen, unsere Tweets sind immer gut und richtig, unsere Taten immer strahlend gut. Und dabei ist es egal, ob man sie auf ihre neue Brille oder ihr StartUp, ihre Haarfarbe oder ihre Partei anspricht: Sie fühlen nicht die Frage oder Kritik von heute sondern den Angriff von damals und schießen entsprechend heftig zurück.
Sehr lesenswert.
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Angestachelt von Claudio / Anonyme Köche und seinem Lobgesang auf ein Gericht mit selbst gemachten Nudeln und ewig geschmortem Lamm haben wir es ihm nachgetan. Gestern durfte die kleine Lammkeule (1,2 kg) sieben Stunden lang im Bräter schmoren, zusammen mit etwas Gemüse, Kräutern, Wein und Olivenöl, und schon der Duft in der Wohnung war atemberaubend. Das Fleisch fiel anschließend buchstäblich vom Knochen, saftig und vollmundig, göttlich. Dazu hat die Möwe heute aus Hartweizenmehl Malloreddus gemacht (sardische Gnocchi), und zusammen mit Kichererbsen – als Ersatz für Platterbsen aus dem Rezept, die wir nicht auftreiben konnten – wurde ein herzerwärmendes Sonntagsgericht daraus.
Oh, wie toll! Das Gericht steht bei mir auch seit Claudios Blogeintrag ganz oben auf der to-cook Liste. Habt Ihr das auch mit dem Brotteigverschluss gemacht?
Ja, das war lustig. Die Teigranddichtung ist aber irgendwann während des Backens aufgerissen, ich weiß also nicht, wie viel das gebracht hat.