Die Möwe und ich schwören auf Urlaub im Ferienhaus. Seit Jahren recherchieren wir für unsere Reisen Wohnungen auf verschiedenen Portalen und verfügen daher über etwas Erfahrung, die ich hier gerne teilen möchte.
Das Problem: Viele, die Ferienhäuser vermieten, scheinen nicht recht zu wissen, wie sie ihr Angebot im Netz bebildern sollen. Nicht wenige langweilen ihre potentiellen Gäste beispielsweise mit ermüdenden Raum-für-Raum-Fotostrecken. Das muss nicht sein. Deswegen hier meine besten Tipps:
- Jeder weiß: Ist das Haus äußerlich schön, ist den Gästen alles andere egal. Zeigen Sie das Haus von außen, die schönen Blumenbeete, den Apfelbaum: fünfmal, siebenmal, zehnmal (erkennbare landschaftliche Lage drumherum ist optional). Wenn’s unbedingt sein muss, können Sie ja von innen ein Foto der 80erjahre-Couch hinzunehmen, das schafft zusätzliches Vertrauen.
- Das wichtigste Prinzip in der Bildgestaltung ist die Isolierung des Objekts, das man darstellen will. Wählen Sie daher stets Perspektiven, auf denen man das unangenehm nahe Nachbarhaus nicht sieht.
- Wenn Sie mehr als ein Objekt vermieten: mischen Sie die Bilder! So machen Sie immer gleich auch Werbung für die anderen Unterkünfte, und Ihre Gäste haben schon vor der Buchung Spaß, die unterschiedlichen Wohnungen und Grundrisse zusammenzupuzzeln.
- Details! Wenn Sie schon Innenräume zeigen, beweisen Sie Ihren exquisiten Einrichtungsgeschmack und konzentrieren Sie sich auf Close-ups von Lampen, Vasen, Handtücher-Schwänen und Obsttellern.
- Faustregel: Je kürzlicher etwas erneuert wurde (Dusche, Balkonmöbel, Espressomaschine, …), desto mehr Bilder davon und umso weniger vom Rest.
- Die Ansicht eines Raums erschließt sich dem Betrachter erst durch mindestens 4 fast gleiche Fotos aus geringfügig unterschiedlicher Perspektive. Leicht veränderte Details in der Möblierung zwischen den Aufnahmen schaffen zusätzliche Spannung.
- Niemanden interessiert die Küche.
- Hochwertige, gut ausgeleuchtete Fotos wirken artifiziell und machen misstrauisch (überhöhte Preise?). Sehr viel bodenständiger und ehrlicher sind Handy-Aufnahmen. Blitz nicht vergessen!
- Besucher aus dem weltweiten Internet wissen ja meist nicht, in welcher Gegend sie buchen, deswegen verzichten Sie wenn möglich gleich ganz auf Fotos der Wohnung zugunsten der wunderschönen Städte, Seen und Sportmöglichkeiten im Umkreis von 25 Kilometern, wegen denen die Gäste überhaupt kommen.
- Bonustipp: Bei mit „Seeblick“ beworbenen Wohnungen vergessen Sie nicht das Foto von vor 12 Jahren, als die Bäume noch klein waren und man aus dem Abstellkammer-Dachfenster das Wasser sehen konnte.
Wenn ihr noch mehr gute Tipps habt, Leute, schreibt’s in die Kommentare! *Youtuber-Geste*