Nachdem ich vor einer Woche kein Glück mit den Sumpfohreulen hatte, aber schon am selben Abend an gleicher Stelle wieder welche gemeldet worden waren, fuhr ich gestern früh noch einmal hin. Wieder war weit und breit nichts zu sehen, so dass ich nach ein-zwei Stunden ohne Sichtung oder Foto wieder nach Hause fuhr. Nur um abends zu lesen, dass zur gleichen Zeit auf der anderen Seite des Hügels welche gesehen wurden. Mit Belegfoto. Es war zum Mäusemelken.
Da der heutige Sonntag versprach, noch einmal ausgesprochen schön zu werden, heute Morgen gleich wieder los. Diesmal für mehrere Stunden bei schönstem Wetter (und bei über 20 Grad weniger als am Wochenende zuvor), rund um den Hügel, stets mit Fernglas die Baumreihen und alle Zaunpfähle absuchend, wo sich diese Eulen auch oft niederlassen. Nichts. Als ich schon auf dem Weg zurück zur Landstraße war, entdeckte ich in mehr als einem Kilometer Entfernung eine eulenförmige Silhouette in einem Baum. Da keine Straße in der Nähe war, stapfte ich querfeldein los und siehe da: tatsächlich saß dort eine Eule! Allerdings keine Sumpfohr-, sondern eine Waldohr-, die mich etwas missbilligend beäugte, aber ein paar Fotos machen ließ, bevor ich mich wieder zurückzog. Ein schöner Trost, finde ich:
Was führ ein wunderbarer Wintertag. Ich fuhr durch Wolken von Eisstaub-Glitter, den der Wind von den Bäumen auf die Straße wehte. Die Schornsteine der Dörfer und Fabriken bildeten weiße Wolken, die Sonne glitzerte durch die angeeisten Zweige, und am Boden hatten sich die schönsten Kristalle gebildet. Soviel Licht wie an diesem Wochenende habe ich schon lange nicht mehr abbekommen – das reicht hoffentlich wieder eine Weile vor. (Und die Sumpfohreulen werde ich irgendwann noch finden.)