Dommeln und Reiher

Rohrdommel (Botaurus stellaris)

Große Dommel, die versteckt im Schilf lebt und deren Bestand stark gefährdet ist. Gehört habe ich sie leider noch nicht; zur Balz- und Brutzeit gibt sie einen rhythmischen, tiefen Ruf von sich, irgendwo zwischen geblasener Flasche und Tenorsaxofon. Sie sind nachtaktiv, weswegen man sie tagsüber nur selten zu sehen bekommt, und dann meist, wenn sie starr mit nach oben gestrecktem Hals am Schilfrand stehen und ihren Ich-bin-ein-Schilfrohr-Trick spielen. (sehr schlechtes Foto aus Oberfranken)

Zwergdommel (Ixobrychus minutus)

Die kleinste hiesige Reiherart, die in Deutschland nicht nur sehr selten ist (nurmehr wenige hundert Brutpaare), sondern auch ähnlich wie die Rohrdommel recht zurückgezogen lebt. Um so mehr habe ich mich gefreut, sie nach vielen vergeblichen Versuchen eines Abends unweit von hier an einem Teich zu Gesicht zu bekommen, wie sie in der Dämmerung auf Fisch lauerte. (Aufnahmen aus Mittelfranken)

Graureiher (Ardea cinerea)

Der bekannteste aller Reiher, häufig an unseren Seen und Flüssen zu sehen und auch nicht selten inmitten unserer Städte. Ein anpassungsfähiger Opportunist, der zwar hauptsächlich auf Fisch aus ist (was ihn bei Teichwirten ähnlich wie Kormorane etwas unbeliebt macht), aber auch anderes Kleingetier nicht verschmäht von Echsen und Mäusen bis hin zu den Küken anderer Vögel. Bemerkenswert ist sein langer, dehnbarer und im Flug meist zu einem S zusammengefalteter Hals, den er auf der Jagd blitzschnell wie eine Harpune ins Wasser stoßen, und durch den er teilweise unglaublich dicke Fische in Etappen herunterwürgen kann. Graureiher zu beobachten, wie sie oft lange und regungslos, aber höchst aufmerksam im Wasser stehen, ist reinste Meditation. Durch einen Bach unweit des Hauses, den sie als Landmarke zur Navigation zu verwenden scheinen, habe ich das Glück, sie manchmal sogar vom Fenster aus zu sehen. (Mittelfranken)

Silberreiher (Ardea alba)

Der große, weiße Cousin des Graureihers, bei uns seltener als jener, aber mit der Zeit zunehmend häufiger zu sehen (auch wenn sie in Deutschland so gut wie nicht brüten). Mit ihrem gelben Schnabel und der grünen Partie um die Augen finde ich sie ausgesprochen schön. Auch Silberreiher habe ich schon das eine oder andere Mal vom Haus aus sehen und fotografieren können. (Mittelfranken)

Seidenreiher (Egretta garzetta)

Bei uns eine Seltenheit, die hier meist nur in geringer Zahl in wenigen Naturschutzgebieten bzw. an Zugvögel-Rastplätzen zu finden ist. Deutlich kleiner als der Silberreiher, und mit ihrem schwarzen Schnabel und dem Schopf sehr hübsch. (leider noch kein verwertbares Bild)

Nachtreiher (Nycticorax nycticorax)

Ein ebenfalls seltener, in früheren Jahrhunderten einmal häufiger Reihervogel, schwarz, weiß und grau gefärbt, aber deutlich kleiner und gedrungener als die Graureiher. In Bayern gibt es meines Wissens nur zwei Kolonien, wo sie regelmäßig brüten, in größerer Zahl auf benachbarten Bäumen. Wenn sie nicht gerade Jungen aufziehen, jagen sie hauptsächlich abends und nachts. Auch eine der Arten, die ich erst nach vielen Anläufen endlich einmal zu Gesicht bekommen habe. (Mittelfranken und Oberpfalz)

Purpurreiher (Ardea purpurea)

Noch so eine seltenere Reiherart, auf die ich bisher kaum mehr als einen flüchtigen Blick werfen konnte. (Mittelfranken)